Beschreibung
Die Erzählung handelt vom alternden Dr. Clagüra, der aus Dänemark, wo er seinen festen Wohnsitz hat, in seine Heimat nach Chapella im Engadin reist. Er kommt einige Male im Jahr hierher, um sich eine Auszeit zu gönnen, gleichsam die Batterien wieder aufzuladen. Die Erzählung wird eingerahmt von der An- und Abreise mit dem Zug. An den sieben Tagen dazwischen dominieren Spaziergänge in die Umgebung und die alltäglichen Rituale wie Essen, Trinken, Rauchen, Hausarbeiten usw. Meterhoch liegt der Schnee, die Spaziergänge stecken die Wege der winterlichen Umgebung ab, nach Cinuos-chel, nach Brail, in die Val Susauna und wieder zurück nach Chapella. Dabei ergeben sich beiläufige Begegnungen mit Menschen, die Clagüra von früher kennt, und fast meditative Betrachtungen der winterlichen Natur. Besonders ist es aber der Todesfall einer früheren Bekannten, der wie ein Blitz in Clagüras Welt einschlägt und ihn wieder mit einer Episode aus der Jugendzeit konfrontiert, die ihn nie ganz losgelassen hat. So werden diese Tage in Chapella zum Rückspiegel auf sein Leben: Jugend und Alter, Sterben und Tod, Liebe und Familie, Lebenswelt und Tradition des Engadins (inkl. romanische Sprache), Sinnhaftigkeit der Religion und der Bildung. Nach seiner Auszeit steigt Clagüra wieder in den Zug der Rhätischen Bahn, um in Zürich den Nachtzug zurück nach Dänemark zu erwischen.
Autorenportrait
Romedi Arquint (*1943), nach dem Theologiestudium Pfarrer in Bivio und Religionslehrer am Lyceum Alpinum in Zuoz und an der Evangelischen Mittelschule in Samedan, von 1983-1991 wissenschaftlicher Adjunkt beim Bundesamt für Kultur, regionaler Mitarbeiter der Lia Rumantscha, Leiter der Fachstelle für Religionsunterricht der evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden. Präsident der Lia Rumantscha 1976-1983, seit 1995 Abgeordneter des Bündner Grossen Rats und Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen, früherer Gemeindepräsident von S-chanf, wohnhaft in Chapella. Romedi Arquint hat mehrere Erzählungen sowie Sachbücher publiziert.