Beschreibung
Eine fehlende Kassette und eine unauffindbare Reproduktion von Giacomettis Katze. Berufsfischer und Naturschützer, eine Ehefrau und Büronachbarn, die nichts wissen und gesehen haben wollen; die alle ihre eigenen Interessen haben: Hat sich der Gutachter nach einem Streit rargemacht oder wurde er Opfer eines Verbrechens? Der fesselnde zweite Roman von Anna Stern. Der Gutachter, der den ökologischen Zustand eines Sees beurteilen soll, wird von seiner Frau als vermisst gemeldet. Paul Faber, Polizist der Stadt, die nicht genannt wird, und seine jüngere Kollegin Elsa Michaelis sind sich aber nicht sicher, ob ein Verbrechen vorliegt oder ob der Gutachter freiwillig verschwunden ist. Es gibt nur wenige Indizien, und die Gespräche mit den Berufsfischern, für die viel von der Expertenmeinung des Gutachters abhängt, mit seiner Familie und mit seinen Mitmietern im Bürogebäude sind mühsam und bringen nur langsam neue Puzzleteile ans Licht. Und dazwischen mischt sich immer wieder ein enigmatischer weiterer Erzähler ein, der offensichtlich mit den Folgen eines traumatischen Erlebnisses kämpft und dessen Zukunftspläne sich wegen vergangener Fehler nicht mehr verwirklichen lassen werden. Man weiß nicht, wer hier spricht: Ist es der Gutachter? Anna Stern gelingt mit ihrem zweiten Roman eine raffinierte Geschichte mit Tempo und ganz eigenem Ton. Nach ihrem viel gelobten Debüt »Schneestill« zeigt sie erneut, dass sie zu den talentiertesten Autorinnen einer ganz jungen Generation gehört und es meisterhaft versteht, Krimi-Plots mit literarischer Finesse zu erzählen.
Autorenportrait
Anna Stern, geboren 1990 in Rorschach, Seekind mit mehr Wasser in den Adern als Blut, im und am Wasser zu Hause, nur groß muss es sein, das Wasser, weit, das ferne Ufer im Dunst verloren. Auch studierend, noch, in Gesundheit, Ernährung, Umwelt, Bakterien, Antibiotika, Resistenzen. Und nicht zuletzt lesend, schreibend, zwischen Worten und Zeilen tauchend, nach Ideen, Wahrheiten, fremden Welten. Lebend in Zürich.