Beschreibung
Henri Roorda (1870?–?1925), wohl der originellste Humorist und Schriftsteller der Westschweiz, dessen libertär philosophische Gedanken erst seit Kurzem wieder wahrgenommen werden, hat seinem Leben 1925 ein Ende gesetzt, wie er dies in einem Büchlein mit dem Titel 'Mon Suicide' angekündigt hatte.
Anders als es der Titel vermuten lässt, handelt es sich dabei weder um einen schwerblütig düsteren noch um einen zynischen Text, auch wenn Roordas Witz sich zuweilen ätzend gibt, und der Autor sein Vorhaben tatsächlich wahr gemacht hat. Mit scheinbar leichtfüs siger Distanz betrachtet er sich selbst und die Gesellschaft seiner Zeit und arbeitet messerscharf das Wesentliche heraus, das – leider! – auch für unsere heutigen Verhältnisse gültig bleibt.
Angesichts des wachsenden Drucks, dem sich die Menschen in ihrer Arbeit ausgesetzt sehen, angesichts des Konformitätsdrucks, der allem Anschein zum Trotz gerade in jüngster Zeit noch stärker geworden ist, hat das kleine Werk eine unglaubliche Aktualität. Weit davon entfernt, seinen Selbstmord als nachahmenswertes Beispiel erscheinen zu lassen, ist der Scharfblick des Autors dazu angetan, eine befreiende Distanz zu den offenbar 'unverbesserlichen' gesellschaftlichen Verhältnissen zu schaffen.
Autorenportrait
Henri Roorda van Eysinga (1870?–?1925) ist wohl einer der subtilsten Humoristen und Denker der Westschweiz. Er lebte als Pädagoge, Mathematiklehrer und Kolumnist mit libertär anarchistischem Gedankengut in Lausanne. Neben Essays, Kolumnen und Theaterstücken veröffentlichte er einen Almanach unter dem Namen 'Balthasar'.
Im verlag die brotsuppe ist bisher 'Mein Selbstmord' erschienen. Zwei weitere Werke folgen.