Autorenportrait
Michael Donhausers 'Vom Sehen' versammelt Prosatexte aus 15 Jahren: Aufsätze zur Kunst und zur Literatur – zu Bildern von Claude Monet und Gedichten von Arthur Rimbaud, Conrad Ferdinand Meyer und Christian Wagner sowie zu Werken von Adalbert Stifter und Annette von Droste-Hülshoff – stehen hier in einer Folge mit Reflexionen zum Dinggedicht oder zur Metapher, wobei Denken und Einlösen des Gedachten stets verbunden bleiben: die Aprikose, die Stechpalme oder eine Hecke am Straßenrand evozieren dieses Denken, die Zwischenjahreszeiten und der Flugsamen, Orte in den Bergen, Vals und Isola, oder Landschaften wie Rheinhessen und das nördlichere Novemberland – Flüchtiges und Wiederholtes, Erinnertes und Unerinnerbares treiben in diesen Erkundungen das Sehen gleichsam voran.
Dieses Buch ist mehr als ein poetisches Credo: Es läßt den Weg eines Dichters erleben, dessen Konsequenz zu einem radikal unzeitgemäßen, allein der poetischen Wahrnehmung verpflichteten Werk führt. Es ist die Summe einer der Schönheit anheim gegebenen Dichtung.
Michael Donhausers Werk erscheint bei Urs Engeler. Bisher sind der Gedichtband 'Sarganserland' sowie die Prosa-Bände 'Die Gärten. Paris' und 'Vom Schnee' erschienen.