Beschreibung
In „Notausgänge“ vereinen sich Kurzgeschichten, Gedichte und Zeichnungen des Autors zu einem beeindruckenden Gesamtwerk. Harald W. Vetter beherrscht die große Kunst der Vielfältigkeit. Schreibend, zeichnend und malend bringt er seine Gedanken zu Papier.
Getragen und getrieben wird er dabei auch von der Sorge um das große Ganze: um eine Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, sich irrt und verirrt, geblendet ist von Technologiegläubigkeit und darüber sich selbst zu vergessen scheint …
Rezension
Greift der Wind ablandig ins geflickte Segel
gut im Zug wirft er uns an Uferpromenaden
Ein Künstler, ein kunstaffiner Mensch mit breitem Interessensfeld, das ist Harald W. Vetter. Mit „Notausgänge“ hat er ein im ausschließlich positiven Sinn wunderliches wie wunderbares Werk komponiert, geschrieben und illustriert, in dem wir spazieren gehen wie durch eine Ausstellung seiner größeren bis kleinformatigen Bilder, unter- und übermalt vom Wohlklang seiner überlegten Verse, Sätze und Zeilen. Es verschmelzen Lyrik und Prosa zu einem literarischen Gesamtkunstwerk, zu einem überzeugenden Beleg, dass hier einer schreiben kann. Mit aller Inbrunst und allem Hader, die dem Schreiben immanent sind, dem Sich-ständig-neu-Erfinden in durchaus alten, vertrauten Settings: inmitten der Kornfelder, auf der Kreuzwiese, unterm Vogelkirschbaum … In den Wäldern rochs nach Pilzen, Harz und Dung. Und Schreiben setzt das Denken voraus. Auch das kann der Autor, er liebt es geradezu; und man fragt sich, ist es die Eleganz seines Denkens oder die seiner Formulierungen, wie sie uns von seinem Vorwort an begleiten und im erkenntnisreichen Abgesang „Was vielleicht nie geschah …“ gipfeln, was hier so vielstimmig schillert? Das ist ein Wurf! Aus großer Distanz und gleichzeitig nahegehend volley ins Herz!
Hannes Vyoral
... Harald W. Vetters "Nachlässige Geschichten & ausgesetzte Gedichte" sind ein wundersamer Versuch, das Leben so zu erzählen, dass es Autro und Lesende gleichsam überrascht. Denn die Sache ist noch nicht fertig: "Arbeite daran / Klaue mir die Stimmungen von weiß nicht woher / mit den Worten ist´s natürlich nicht anders / Überhaupt ist längst alles gesagt bin so ein Kaspar / [ ...) Man weiß nicht woher und wohin und wer ich bin."
Helmuth Schönauer
