Beschreibung
du sagst es
gewitter sind
für abends angesagt,
noch sitzen wir im freien
und schälen und verlesen
unterm giebelschatten
von der sonne aufgeheizte
feuerbohnen, plaudern
& verkosten traubenmost
die schwarzen nüsse
fallen heuer früh ins gras
du sagst, wir müssen
unsre tage nützen
& nichts andres tun
als das
„
Rezension
„Hannes Vyoral lebt schon seit Jahren an der Kante von Land und Niemandsland und beobachtet die Jahreszeiten, das Wetter, den Kalender. Die dabei aufgezeichneten Gedichte gleichen im ersten Anblick lokalen Wetterereignissen, bei genauerem Hinsehen bringen sie freilich eine eigene Welt zum Vorschein, worin sich täglich ein ganzer Schöpfungsbericht ablesen lässt.“
Helmuth Schönauer
... Der Schreibvorgang gleicht dem biologischen Zyklus, die Wörter benehmen sich wie
Pflanzen, der Schreibsaft steigt verlässlich bis in die Gipfel auf, ehe sich wieder Trockenheit
und leeres Papier durchsetzen... Das lyrische Ich verwandelt jede Gegend in ein Gedicht, die Verse
werden zu Zauberformeln, welche jäh die Wiesengeister aufwecken, wenn sie von Schritten
heimgesucht werden. ...
Helmuth Schönauer