Beschreibung
Die deutsche Fotokünstlerin Talisa Lallai, die 2016 ihr Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf abschloss, versteht Fotografie nicht als ein bloßes Bildmedium, sondern als eine physische Ausdrucksform. Die Künstlerin nutzt dieses Medium dazu, flüchtige Momente und Stimmungen festzuhalten, und erzählt Geschichten, in denen reale und erfundene Ereignisse zusammengeführt werden. In ihrem Schaffen kombiniert Lallai eigene Fotografien mit gefundenem Bildmaterial, das sie bearbeitet, neu fotografiert oder durch Bildausschnitte neu inszeniert. In der Ausstellung im Kunstverein Reutlingen und im vorliegenden als Künstlerbuch konzipierten Katalog mit dem Titel "Timbuktu" tauchen scheinbar zufällige Auf- nahmen vom Meer, von Landkarten, Wüstenlandschaften oder exotischen Tieren auf, deren Verbindung sich erst beim genaueren Hinsehen entfaltet. Die Oasenstadt Timbuktu steht dabei in der Rolle eines exotischen Sinnbildes, das die Betrachterinnen und Betrachter auf einen undefinierbaren Sehnsuchtsort verweist. Die Idee eines "exotischen Südens" ist in "Timbuktu" als Verweis auf die Kolonialgeschichte und die Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zu verstehen. Der soziopolitisch kritische Ansatz verbindet dabei die Bilder in einem Gesamtwerk.