Beschreibung
Mila Haugová ist eine Dichterin der kathartischen Offenheit von Texten. In ihrem neuen, zweisprachigen Gedichtband Sandatlas spannt sie unbeugsam zitternde Sprache zwischen dem wortlosen Dasein und dem unbegreifbaren menschlichen Inneren aus. Ihre Lyrik akzentuiert, dass ein zerbrechliches Gleichgewicht durch Liebe und Hoffnung möglich ist, durch das wirkliche Teilnehmen am eigenen Dasein, im Kartografieren, Durchsuchen und Durchleben von geheimnisvollen Gärten und Wüsten, die sich um die prinzipiellsten und intimsten Fragen unserer Existenz ausbreiten. Mila Haugová nähert sich diesen Fragen gleichsam durch Sandkörner, die ermöglichen, die Schmerzen umzuschütten und zu verfeinern. Neben der intimen Beichtkraft und dem sensiblen Erfassen des uns unablässig Drängenden besitzen die Texte mythologische und intertextuelle Bezüge. Fragmentierte, verdichtete Bilder von Trakl, Celan, Bachmann oder Pilinzky aufnehmend, erweitert Mila Haugová die Räume ihrer Gedichte um fruchtbares Hinterland.