Beschreibung
Im täglichen, so oft vergeblichen beruflichen Kampf gegen Krankheit, Siechtum und Tod leidet eine praktische Ärztin zunehmend unter einer inneren Zerrissenheit. Die Sachlichkeit und emotionale Distanz, die sie in jüngeren Jahren beruflich auszeichneten - damals, als das Sterben noch 'ausnahmslos Thema der anderen' war -, ist ihr im Laufe der Zeit immer mehr abhandengekommen. An ihrer Stelle manifestieren sich Zweifel und Erschöpfung, die durch ihre fortschreitende private Isolation noch verstärkt werden. Erst durch einen zunächst sehr unerwarteten Internetkontakt mit einem Künstler gelingt es ihr, wieder etwas Kraft zu schöpfen - obwohl sie dessen Persönlichkeit insgeheim als 'in sich widersprüchlich und möglicherweise pathologisch auffällig' diagnostiziert. Als dieser sich dann nicht mehr meldet und alles genauso trist und ausweglos ist wie zuvor, droht sie endgültig den Boden unter den Füßen zu verlieren.