Beschreibung
Der Bauer Gustl ist bodenständig und ein unerbittlicher Zyniker. Egal ob es um gesellschaftliche Umwälzungen, Mord, Totschlag, Genmanipulation oder gar Menschenzucht geht - ihn kann nichts erschrecken und er schrickt vor nichts zurück. Weder in den Betrachtungen seines Tagebuches, das er mit "Liebes Tagebuch" anspricht, noch in seinen Plänen, die provokant und bis zur Absurdität egoistisch sind. Judith gleichsam die Antithese zu Gustl ist eine wahnhafte Schwärmerin. Wird bei Gustl alles gnadenlos auf den Punkt gebracht, so führt bei ihr alles in die Weite, zerfließt ins Grenzenlose. Durch ein traumatisches Erlebnis aus der Bahn geworfen, meint sie einer wesentlichen Erkenntnis teilhaftig geworden zu sein. Diese wesentliche Erkenntnis lässt sie die ehemalige Eispenderin ihre tiefgefrorenen Embryonen zurückfordern und von einem zukünftigen Paradies mit diesen "ihren Kindern" träumen. Die Entwürfe der gegensätzlichen absurden Wirklichkeiten von Gustl und Judith werden unabhängig voneinander entwickelt, ihre Geschichten einfach nebeneinander gestellt, bis sich die Gegensätze am Ende zur Synthese einer gemeinsamen Absurdität vereinigen. "Mit Gottes Kraft" ist Andi Wahls erstes Buch.