Beschreibung
Johann Adolf Hasse (1699-1783) gilt als der erfolgreichste Komponist im mittleren Drittel des 18. Jahrhunderts. Den wichtigsten und längsten Teil seiner beruflichen Laufbahn bildete seine Tätigkeit als Hofkapellmeister am Dresdner Hof Friedrich Augusts II. Dass Hasse dieses renommierte Amt angetragen wurde, ist dem Erfolg seiner Oper Cleofide zu verdanken, die im September 1731 - noch während der Regierungszeit Augusts des Starken - in Dresden über die Bühne gegangen war und in der seine Frau Faustina (geb. Bordoni) die weibliche Hauptrolle gesungen hatte. Im Zusammenhang mit der ersten Edition der Oper Cleofide (Johann Adolf Hasse, Werke, Band I/1, Stuttgart 2008) hat der Herausgeber Zenon Mojzysz umfangreiche Untersuchen in deren Umfeld vorgenommen. Mit Bezug auf zahlreiche Originalquellen werden im vorliegenden Band die Umstände erschlossen, die zu Hasses Dresdner Engagement und zur Aufführung der Cleofide geführt haben.
Autorenportrait
Johann Adolf Hasse war im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts der wohl berühmteste Komponist Europas und erhielt den Beinamen "il divino Sassone" (der göttliche Sachse). Seine Berühmtheit erlangte er vor allem durch seine über 60 Opern, die die letzte Pracht des Absolutismus kurz vor Anbrechen eines neuen Zeitalters repräsentierten. Mit der Uraufführung der Oper Cleofide 1731 in Dresden verdichteten sich Hasses Beziehungen zum sächsischen Hof; von 1734 bis 1763 führte er als Hofkapellmeister das dortige musikalische Leben zu einer Hochblüte. Hasses geistliche Musik, die Messen (darunter die 1783 als eigenes Epitaph komponierte Missa in g), Requiem-Kompositionen, Vertonungen von Litaneien, Psalmen, des Te Deum und von Marianischen Antiphonen, Solomotetten und Oratorien umfasst, ist ausdrucksvoll und klangschön, für heutige Chöre gut machbar und eignet sich gleichermaßen für Kirche und Konzert. Eine Auswahlausgabe seiner Kompositionen erscheint bei Carus.