Beschreibung
ie Eziden betrachten sich als das Volk des Taus-u-Melek, des Engel Pfau. Sie unterscheiden sich in der Kosmogonie der Entstehung ihrer Gemeinschaft von den anderen Völkern und praktizieren deshalb traditionell die Endogamie. Die Konversion ist ausgeschlossen. Nur durch die Endogamie kann, nach ihrer Ansicht, die Differenz der Gruppen aufrechterhalten werden. Auf diese Weise schützen sie ihre Traditionen und der Vollzug der Integrität ihrer Gemeinschaft wird gesichert. Gleichzeitig aber wird die Loslösung von den alten Formen und die Notwendigkeit von Reformen offenbar. Die Eziden stellen deshalb neue Handlungsräume durch die Neudefinition der Ab- und Ausgrenzungskriterien her. So versuchen sie, eine Lösung für ihre praktischen Bedürfnisse zu finden.
Autorenportrait
Die Berliner Ethnologin und Religionswissenschaftlerin Banu Yalkut Breddermann verfolgt seit den 1990er Jahren das Schicksal der Eziden. 2014, nach den Gewalttaten der IS-Terroristen gegen die Eziden im Gebiet Schingal, Irak, initiierte sie eine Hilfskampagne, die sie mit großem Engagement bis heute fortführt. Das Volk des Engel Pfau erschien in erster Auflage 2001 im Verlag Das Arabische Buch. 2002 folgte eine türkische Übersetzung der Studie, die unter dem Titel im Verlag Metis Yayinlari veröffentlicht wurde und inzwischen in 5. Auflage vorliegt. Für die vorliegende Neuausgabe in deutscher Sprache wurde die Studie überarbeitet und erweitert.