Beschreibung
Ein fast 1600 Jahre altes römisches Notizbuch aus Elfenbein, vergoldete und mit edlen Steinen besetzte Reliquienbehälter, kostbare Textilien: Der Halberstädter Domschatz ist einer der beeindruckendsten und bedeutendsten Kirchenschätze der Welt. Wer sich am Ort der einstigen Nutzung der Schätze, im Dom St. Stephanus und St. Sixtus, auf Entdeckungsreise durch die vielen Jahrhunderte spannender Kirchen- und Kunstgeschichte begibt, wird schnell in den Bann von Heiligenverehrung und tiefer Religiosität gezogen. Jörg Richter, Kustos am Halberstädter Dom, stellt neben der ausführlichen Beschreibung der Geschichte des Domes und des Domschatzes 50 ausgewählte wichtige Objekte vor. Zu erfahren ist viel Interessantes zu den Stücken selbst sowie zu ihrer Einordnung in das liturgische Geschehen. In einzelnen Kapiteln werden an den konkreten Beispielen Rituale und Formen des Gottesdienstes, Teppiche und Tücher als kirchliche Festkleider, die Marienverehrung im Mittelalter, Prozessionen und geistliche Spiele, Bilder auf Altären, Gewänder für den Gottesdienst, die Sakristei des Domes, die Schatzkammer sowie die Reliquienverehrung im Mittelalter beschrieben. So entfaltet sich, begleitet von bestechenden Fotografien, ein faszinierendes Bild von der Pracht und Vielfalt christlichen Lebens und gottesdienstlichen Feierns. Das Buch ist ebenso ein unentbehrlicher Begleiter vor Ort wie auch eine ideale Einstimmung auf eine Zeitreise in vor- und nachreformatorisches Geschehen.
Autorenportrait
Jörg Richter geboren am 10. März 1968 in Altenburg aufgewachsen in Leipzig Studium der Kunstgeschichte, Mittlere und Neue Geschichte sowie Vor und Frühgeschichte in Hamburg Studienaufenthalt in Brno Stipendiat am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München Bauforschung am Dom zu Brandenburg 20032010 Domkustos in Halberstadt wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Geschichte der textilen Künste am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern Wichtige Publikationen Zisterzienser, Stifter und Skulptur. Das Skulpturenportal im Kloster Porta coeli zwischen "Zisterzienserstil" und "Hofkunst", in: Hanna Nogossek u. Dietmar Popp (Hrsg.): Beiträge zur Kunstgeschichte Ostmitteleuropas, Marburg 2001, S. 26-60 (Publikation des Herder-Institutes Marburg); Die Kirche zu Tegkwitz und der romanische Kleinkirchenbau zwischen Altenburg und Zeitz, in: Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte 26 (2002), S. 7-36; Der Halberstädter Domschatz. Geschichte und Perspektiven, in: Tagung der Europäischen Dombaumeister 2004, Tagungsdokumentation, Magdeburg 2005, S. 1924; gemeinsam mit Claudia Becker: Dom und Domschatz im 2. Weltkrieg, Halberstadt 2005; Der Halberstädter Domschatz - Geschichte und Perspektiven, in: Adolf Siebrecht (Hrsg.): Geschichte und Kultur des Bistums Halberstadt 804-1648, Halberstadt 2006, S. 275287; Reliquienschatz und Pilgerstrom. Spuren der Verehrung des Apostels Jacobus maior am Halberstädter Dom, in: Klaus Herbers u. Enno Bünz (Hrsg.): Der Jakobuskult in Sachsen, Tübingen 2007, S. 113-123; gemeinsam mit Daniel Priese: Ein neues Relieffragment vom Halberstädter Dom. Zur Antikenrezeption um 1200, in: Ulrike Wendland (Hrsg.): Kunst, Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200, Halle/Saale 2008, S. 199-214; Der Domschatz zu Halberstadt. Führer durch die Ausstellung, Wettin 2009 (Verlag Janos Stekovics); Das Heilige sichtbar machen? Notizen über das Ausstellen sakraler Kunst, in: Ulrike Wendland (Hrsg.):. das Heilige sichtbar machen. Domschätze in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Halle/Saale u. Regensburg 2010, S. 407-424 (Verlag Schnell&Steiner); Zur Geschichte des Kreuzaltars im Halberstädter Dom, in: "Würfelnde Kriegsknechte" aus dem Alabaster-Kalvarienberg, Dom und Domschatz Halberstadt, hrsg. von der Kulturstiftung der Länder, Berlin 2010, S. 16-37 (= Patrimonia 349)