Beschreibung
Arbeit an und mit Literatur ist durchaus kein einsames Schaffen, wie es etwa das hartnäckige Klischee besagt. Sie ist vielmehr soziale Praxis - und so verstehen die BoLits seit zehn Jahren ihre Kooperation. Gespräche geben aber nicht nur innerhalb der Gruppe Impulse für den einzelnen, sondern ereignen sich auch mit literarischen Vorbildern als Intertext, und darüber hinaus wirken sie in die gesellschaftliche Kommunikation zurück. Wechselseitige Unterstützung, aber auch Diskussionen und Konfrontationen kennzeichnen die Geschichte der Gruppe - etwa über die Frage, wie weit sich Literatur auf politische Zwecke festlegen soll oder nicht, welche Rolle das subjektive Temperament des Schreibenden spielen kann und welche ästhetischen Formen anzustreben sind. Zeit also insgesamt für eine Standortbestimmung, die hier jede/r einzelne vornimmt - in Interviews, aber auch in selbstprogrammatischen Texten. Ebenso gibt die vorliegende Textauswahl Einblicke in die Vielheit der Themen, Motive und Gattungen, die die Gruppe bearbeitet hat, und dies durchaus nicht im Random-Verfahren, sondern repräsentativ für die Schreibenden und passend zu den Programmtexten.