Beschreibung
Rolf Hochhuth (1931 – 2020) ist einer der erfolgreichsten und umstrittensten Autoren der zeitgenössischen Literatur. Sein Drama „Der Stellvertreter“ machte ihn weltberühmt. Das Stück untersucht kritisch die Rolle Papst Pius XII. bezüglich des Holocausts. Die Kontroverse um das Stück, das die These formuliert, der Papst hätte geschwiegen, hat das öffentliche Bild von Rolf Hochhuth geprägt.
Er galt seitdem, auch in den Literaturgeschichten, als Skandalautor, der zwar Wirkung habe, aber schriftstellerische Defizite. Die Studie untersucht exemplarisch Dramen, Romane, Essays und Gedichte des Autors. Sie zeichnet Linien im Gesamtwerk des Autors nach. Die Studie zeigt auf, welchen schreibästhetischen Maximen Hochhuth folgte. Sie zeigt, dass politische Literatur sich dem demokratischen Gemeinwesen, der demokratischen Res publica verpflichtet.
Inhalt
Ein Besuch in Berlin
„Hetze“ und „Gesetze“ – Ein Autor als Ärgernis
Sisyphos denkt nach – Visionen der Geschichte und ein
widersprüchliches Weltbild
Phrynichos, Büchner oder Hauptmann – Die literarische Aneignung der Wirklichkeit – Die Poetik
Ein „Stellvertreter“, eine „Hebamme“, „Ärztinnen“ oder ‚Abgewickelte‘ – Der große Stoff – Die Dramatik
Exkurs – Wieder eine Kontroverse – „McKinsey“ kommt nach Brandenburg
Der Einzelne und die Gesellschaft – Fälle wie „Antigone“ – Die Prosa
Hitler ohne Hoden – Marc Aurel trifft Johann Georg Elser – Lyrisches
Kein Fazit – Frauen spielen Hauptrollen – Ein Besuch in Eschwege
Literatur