Beschreibung
In drei Kladden hat Helene Holzman, Malerin, Buchhändlerin und Deutschlehrerin, gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgeschrieben, was sie in den Jahren zuvor an einem der finstersten Orte des Holocaust, im litauischen Kaunas, erlebt und erlitten hat.
Im Juni 1941, unmittelbar nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, verschwindet ihr jüdischer Mann für immer. Kurz darauf wird ihre ältere Tochter, die neunzehnjährige Marie, verhaftet und später erschossen.
Helene Holzman lebt weiter. Sie überwindet ihre Verzweiflung und beschließt, nicht nur die eigene jüngere Tochter Margarete zu retten, sondern mit ihr so viele andere Gefährdete und Bedrohte wie nur eben möglich - vor allem Kinder aus dem Ghetto von Kaunas.
Dieses Buch wurde mit dem vormals für die Klemperer-Tagebücher vergebenen Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Die Jury urteilte: 'Als authentische Chronik, aber auch als tief berührendes individuelles Zeugnis steht es neben den Tagebüchern von Anne Frank und Victor Klemperer.'
Autorenportrait
Reinhard Kaiser wurde 1950 in Viersen am Niederrhein geboren und lebt heute in Frankfurt am Main. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld (2003). Für sein Buch Königskinder erhielt er 1997 den Deutschen Jugendliteraturpreis, für Dies Kind soll leben den Geschwister-Scholl-Preis (2000).
Preise, Auszeichnungen und Stipendien:
1992 - Literaturpreis der Stadt Dormagen
1993 - Stipendium des Berliner Senats für die Teilnahme an der Übersetzerwerkstatt im Literarischen Colloquium
1993 - Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis
1994/95 - Stipendium des Deutschen Literaturfonds für Eos' Gelüst, Literatur-Stipendium der Märkischen Kulturkonferenz
1997 - Deutscher Jugendliteraturpreis für Königskinder
2000 - Geschwister Scholl Preis zusammen mit Margarete Holzman für Dies Kind soll leben
2003 - Niederrheinischer Literaturpreis der Stadt Krefeld
2009 - Grimmelshausen-Sonderpreis für literarische Übersetzungen
2010 - Wilhelm Merton-Preis für Europäische Übersetzungen
2011 - Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau
Rezension
»Ohne Zweifel handelt es sich hier um eine historische Quelle von außerordentlichem Rang.«
Die Zeit