Beschreibung
Der Braunschweiger Stadtschreiber Hermann Bote (ca. 1450-1520) gilt heute als der namhafteste Autor in der hansestädtischen Welt Norddeutschlands seiner Zeit. Das Spektrum seiner Werke ist vielfältig: Zwei Weltchroniken, das Schichtbuch - eine Schilderung der Braunschweiger Bürgerunruhen 1292-1514 -, satirisch-polemische Lieder und das Radbuch, das von der Ordnung der gesellschaftlichen Stände handelt. Weiter eine Lebensweisheiten-Sammlung (der Köker) und das Zollbuch der Stadt Braunschweig, nicht zuletzt aber die niederdeutsche Grundform des Eulenspiegelbuchs, als deren Autor Bote inzwischen mit größter Wahrscheinlichkeit angesehen werden darf. Dieses Buch führt in Leben und Werk umfassend ein, auch anhand ausgiebiger Textproben in den Sprachformen der Zeit mit Übersetzungen. Die fünfzehn Kapitel bieten einen facettenreichen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand der germanistischen Bote-Forschung sowie erstmals veröffentlichte Forschungsergebnisse des Verfassers.
Autorenportrait
Herbert Blume, Dr. Dr. h.c. Geboren 1938 in Fallersleben. Studium: Germanistik, Skandinavistik und Romanistik in Göttingen, Freiburg und Gießen. Pensionierter Akademischer Oberrat am Institut für Germanistik der Technischen Universität Braunschweig. Forschungsschwerpunkte: Mittelniederdeutsch, Sprachgeschichte Norddeutschlands, Orts- und Gewässernamen, Hermann Bote; deutsch-schwedische Sprach- und Literaturbeziehungen. Mitherausgeber der Reihe 'Braunschweiger Beiträge zur deutschen Sprache und Literatur'. Bücher im Verlag für Regionalgeschichte: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1798-1998. Festschrift zum 200. Geburtstag, 1999 Von Wilhelm Raabe und anderen. Vorträge aus dem Braunschweiger Raabe-Haus, 2001 Literarische Harzreisen. Bilder und Realität einer Region zwischen Romantik und Moderne, 2008 Hermann Bote. Braunschweiger Stadtschreiber und Literat, 2009