Beschreibung
Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel ist eine Alltagserfahrung. Doch erst in letzter Zeit gelingt es, mit Hilfe der Evolutorischen Ökonomik diesen Wandel auch theoretisch befriedigend zu erklären. So werden Ursachen des Wandels identifiziert, die aus der Wirtschaft und der Gesellschaft endogen hervorgehen, und Regelmäßigkeiten der Evolution erkannt. Die Entwicklung einer Gesellschaft lässt sich beschreiben und erklären als Resultat miteinander verwobener Prozesse der Evolution und der Selbstorganisation. In der Evolution entstehen neue Elemente und setzen sich durch, während schlecht angepasste Elemente vergehen. Durch die Selbstorganisation werden die Elemente zu Ordnungszusammenhängen verknüpft. So entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Gesellschaft über Innovationen und institutionelle Umgestaltungen immer weiter.
Das der Theorie zugrunde gelegte Menschenbild wird erweitert. Der Mensch ist nicht nur ein rationaler Akteur, der die Zukunft (teilweise) voraussehen kann, sondern auch ein in der Evolution entstandenes Wesen, dessen Gene und Erfahrungen das Verhalten mit bestimmen. Die Evolutionäre Spieltheorie zeigt, welche Verhaltensweisen entstehen und überleben können und wie der Mensch durch seine Vergangenheit geprägt wird. Die Theorie der Selbstorganisation erklärt, wie wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen das Verhalten der Menschen beeinflussen und wie diese Strukturen wiederum durch das Handeln der Menschen geschaffen werden. Der Band enthält die wesentlichen Grundlagen und Theorien der Evolutorischen Ökonomik.
Inhalt
Ulrich Witt
Evolutionsökonomik als Forschungsprogramm
Werner Güth und Hartmut Kliemt
Evolutionäre Spieltheorie in der Ökonomie
Peter Weise
Gesellschaftliche Evolution und Selbstorganisation