Neue Ökonomie der Arbeit
Moldaschl, Manfred / Thiessen, Friedrich
Erschienen am
01.11.2003, Auflage: 1., Aufl.
Beschreibung
Aktuellen Zeitdiagnosen zufolge wird die "Arbeitsgesellschaft" des 20. Jahrhunderts durch andere Gesellschaftsformationen abgelöst. In der "Wissensgesellschaft" und ihrer "Wissensökonomie" laufe das Wissen als Produktionsfaktor den Faktoren Kapital und Arbeit den Rang ab. Die Diagnose der "Netzwerkgesellschaft" (Netzwerkökonomie) setzt an diese Stelle die Vernetzung der Informations- und Finanzströme. Und in der Ökonomie der "Erlebnisgesellschaft" trete die Konsumtionssphäre in den Vordergrund. Doch keine dieser Diagnosen, die jeweils nur einen Modernisierungstrend zum Kennzeichen des Ganzen erklären, vermag eine seit Adam Smith gültige Einsicht umzustoßen. Die Quelle des gesellschaftlichen Reichtums ist Arbeit. Nachdem im 20. Jahrhundert vor allem Fragen der Verteilung des Arbeitsprodukts im Vordergrund standen, sind die Abgesänge auf die Institution Arbeit auch dadurch motiviert, dass im Zuge einer Restrukturierung der mittlerweile fast durchgängig kapitalistischen Weltwirtschaft die Verteilung von Arbeit selbst immer mehr zum Problem wird. Und damit auch die Finanzierung jener sozialen Sicherungssysteme, die ein Kernstück der Prosperitätskonstellation nach dem 2. Weltkrieg waren.
Was die Wirtschaftswissenschaften zu Prozessen der Dematerialisierung, Finanzialisierung und Kulturalisierung der Ökonomie zu sagen haben, und was zu nationalen, regionalen und betrieblichen Bewältigungsstrategien, skizziert dieser Sammelband - selbstverständlich nicht erschöpfend, sondern exemplarisch. Das Spektrum der diskutierten Probleme reicht von netzwerk- und umweltökonomischen Fragen der Generierung und Bewertung von Arbeit, über steuerrechtliche Einflüsse auf die Gestaltung des Vergütungssystems oder wirtschaftsrechtliche Einflüsse auf Bankensystem und Unternehmensbewertung, bis hin zur Bewertung und Gestaltung von Wissensarbeit. Praxisorientierte und theoretische Beiträge (u.a zum Verhältnis von Arbeit und Sozialkapital sowie zum 'Transformationsproblem') ergänzen einander.
Inhalt
Manfred Moldaschl und Friedrich Thießen
Neue Ökonomie der Arbeit. Ein einführender Überblick
Neue Ökonomie der Arbeit
Uwe Götze
Der Faktor Arbeit in der industriellen Standorttheorie
Joachim Käschel, Tobias Teich und Matthias Zimmermann
Quantifizierung der Wirksamkeit von Partnern in einem Team auf der Basis von Soft-Fact-Ausprägungen
Ronald Hartz und Rainhart Lang
Zwischen Subjekt und Gesellschaft. Forschungsperspektiven des Wandels organisationaler Kontrolle
Manfred Moldaschl
Von der Personalwirtschaftslehre zur Wirtschaftslehre der Person? Konsequenzen von Intrapreneuring, neuer Selbständigkeit und Ich-AG
Peter Pawlowsky, Daniela Häuser und Silke Geithner
Erfassung und Management immaterieller Ressourcen - eine Aufgabe für das Personalmanagement
Thomas Steger
Personalabbau in Ostdeutschland - (k)ein Problem für die Führungskräfte?
Oleg Cernavin und Friedrich Thießen
Von der Industrie- zur Wissensökonomie: Arbeit und Arbeitsorganisation im Zeitalter der Wissensgesellschaft
Helmut Woll
Telearbeit und Beruflichkeit
Cornelia Zanger und Frauke Deckow
Das Management von Arbeit aus der Perspektive des Marketing
Einfluss und Nutzung rechtlicher Kontexte
Ludwig Gramlich
Telearbeit - Nationale und internationale Rahmenbedingungen und Vorgaben
Klaus Henselmann
Vergütungssystem und Besteuerung
Claus Scholl
Arbeitsrecht und Arbeitmarkt. Eine ökonomische Analyse
Arbeitsmarkt und Prosperität
Fritz Helmedag
Leitlinien der Wirtschaftsförderung in Ostdeutschland
Klaus Dieter John
Demographischer Wandel und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Sachsen
Thomas Kuhn
Arbeit und europäische Integration: Regionale Wachstums- und Distributionseffekte
Klaus Müller
Neoklassische Arbeitsmarkttheorie und Beschäftigung in Ostdeutschland
Olaf Gierhake
Beschäftigungsimpulse von Entrepreneurship-Lehrstühlen
Karen Pittel und Dirk Rübbelke
Perspektiven für den ostdeutschen Arbeitsmarkt im Umweltschutz
Pia Weiß
Finanzierungsalternativen der Arbeitslosenunterstützung bei dauerhafter Unterbeschäftigung