Beschreibung
Dieser Band versammelt Arbeiten aus den letzten Jahren, die sich mit den zwei großen Denktraditionen in der Wirtschaftstheorie beschäftigen: der "klassischen" und der "marginalistischen" oder "neoklassischen". Der Autor versucht den klassischen Ansatz, der zeitweise in Vergessenheit zu geraten drohte und erst in jüngster Zeit wiederbelebt wurde, im Hinblick auf die darin verwendete Untersuchungsmethode, seine analytische Reichweite und seinen Gehalt genau zu fassen und mit der alternativen neoklassischen Sicht zu konfrontieren. Die Betrachtungsweise ist analytisch und theoriegeschichtlich. Behandelt werden unter anderem das Problem des freien Wettbewerbs und der sich ergebenden langfristigen Positionen des ökonomischen Systems in klassischer und neoklassischer Perspektive. Neben Arbeiten, die sich den Werken von Adam Smith und David Ricardo sowie ausgewählten Fragen daraus widmen, finden sich solche, die mit der allmählichen Herausbildung der Neoklassik befasst sind. Das Schwergewicht liegt dabei auf den frühen Beiträgen deutscher Autoren wie Johann Heinrich von Thünen und Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann sowie der werttheoretischen Kontroverse um die Jahrhundertwende in der deutschen theoretischen Nationalökonomie. Diskutiert werden des weiteren der kapital- und zinstheoretische Beitrag Eugen von Böhm-Bawerks sowie die Kontroverse zwischen Friedrich August von Hayek, John Maynard Keynes und Piero Sraffa in den dreissiger Jahren. Ein Teil der Arbeit befasst sich mit der Wachstumstheorie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Behandelt werden insbesondere die klassischen Beiträge von Smith, Ricardo und John von Neumann sowie einige der bekanntesten Modelle der sogenannten "neuen" Wachstumstheorie. Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass das, was sich "neu" nennt, häufig nur Altbekanntes in anderer Verpackung ist. Ein Wort Schumpeters aufgreifend könnte man sagen, einige Gäste kommen maskiert zum Feste.