Beschreibung
In weiten Bereichen der globalen agrarischen Lebensmittelproduktion herrschen ausbeuterische und sklavereiähnliche Verhältnisse. Trotz zum Teil deutlicher Unterschiede nach nationalen, regionalen oder Branchenkontexten muss von einem strukturellen Problem gesprochen werden. Dieses Buch dokumentiert Beiträge von Aktivist*innen, Journalist*innen, Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen, migrantischen Arbeiter*innen und Politiker*innen. Dabei werden spezifische Wissensbestände quer zur Hierarchie der globalen Wertschöpfungskette in der Lebensmittelproduktion artikuliert. Konkrete Beispiele und aktuelle Forschungen zur Problematik der Ausbeutung migrantischer Arbeitskräfte u.a. aus Süditalien, Deutschland, Spanien und Kanada verweisen auf die systematisch benachteiligenden Bedingungen mobiler und migrantischer Arbeit. Das Buch spannt den Bogen zwischen Produktion, Verarbeitung, Lebensmittelhandel und Konsum, benennt Potenziale solidarökonomischer Ansätze und lotet wissenschaftliche, politische und ökonomische Interventionen aus.
Autorenportrait
Gilles Reckinger, Prof. Dr. phil., *1978. Europäischer Ethnologe mit den Arbeitsschwerpunkten Migration, Prekarität und Europäisches Grenzregime. Rektor des Institut Supérieur de l'Économie in Luxemburg; Nadja Neuner-Schatz, *1984, M.A. Europäische Ethnologin und Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck. Arbeitsschwerpunkte: Prozesse der Subalternisierung, Human-Animal Studies und Agro-Food Studies.