Beschreibung
Dieser sehr zugänglich geschriebene Roman Franz Jungs behandelt die mitteldeutschen Märzkämpfe des Jahres 1921, an denen Jung an der Seite von Max Hölz selbst teilgenommen hat. Den Roman, zugleich Modellanalyse wie auch Resümee der revolutionären Bestrebungen, hat Jung im gleichen Jahr im Gefängnis geschrieben. Der Chronik der äußeren Ereignisse folgt im zweiten Teil eine Anatomie ihrer sozialen und vor allem ökonomischen Ursachen. Die Manipulation der Konzerne und der korrupten Gewerkschaftsführung werden verfolgt. Die Organisation der kapitalistischen Produktionsweise wird in ihrer Funktion für die Unterdrückung der revolutionären Arbeiter sichtbar. Die Eroberung der Maschinen ist Zeitroman und utopischer Entwurf zugleich.
Autorenportrait
Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitarbeiter der Aktion von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schreibt für Piscator Theaterstücke. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Rußland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, arbeitet in New York und San Francisco als Wirtschaftsjournalist. Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint erstmalig seine Autobiographie. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.