Beschreibung
Die Debatte über Daniel J. Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" sowie die Reaktionen auf die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht" haben erstmals umfassend Fragen nach den Tätern der Shoah aufgeworfen. Handelte es sich bei ihnen um radikalisierte Desparados, wie etwa Eugen Kogon unmittelbar nach dem Krieg vermutete, um "ganz normale Männer" (Christopher Browning) oder um fanatisierte Nationalsozialisten, die einem "eliminatorischen Antisemitismus" huldigten? Hatte sich die wissenschaftliche Forschung in den vergangenen fünf Jahrzehnten eher am Rande und spekulativ mit solchen Fragen beschäftigt, ist in den vergangenen fünf Jahren eine breite und fundierte Täterforschung in Gang gekommen. Erste gesicherte Erkenntnisse zeigen, daß der Kreis der Täter die Kerngruppen des Nationalsozialismus weit überschritt und auch ausländische Kollaborateure einschloß. Aus dem Inhalt: Gerhard Paul: Die Täter der Shoah im Spiegel der Forschung Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS und die Shoah Klaus-Michael Mallmann: Die Sicherheitspolizei und die Shoah in Westgalizien Jürgen Matthäus: Voraussetzungen für die Beteiligung der Ordnungspolizei an der ShoahWalter Manoschek: Die Wehrmacht und die Shoah Bogdan Musial: Die Zivilverwaltung und die Shoah Dieter Pohl: Ukrainische Hilfskräfte beim Mord an den Juden Harald Welzer: Anmerkungen zur Täterforschung aus sozialpsychologischer Sicht Hanno Loewy: Tragische Narrative und Historiographie Der Herausgeber: Gerhard Paul, geb. 1951, seit 1994 Professor für Geschichte an der Universität Flensburg; zahlreiche Veröffentlichungen zum NS-Herrschaftsapparat. bereits in dieser Reihe erschienen: Bd. 2: Beschweigen und Bekennen, hrsg. von Norbert Frei und Sybille Steinbacher, ISBN 3-89244-493-5.
Autorenportrait
Der Herausgeber: Gerhard Paul, geb. 1951, seit 1994 Professor für Geschichte an der Universität Flensburg; zahlreiche Veröffentlichungen zum NS-Herrschaftsapparat. bereits in dieser Reihe erschienen: Bd. 2: Beschweigen und Bekennen, hrsg. von Norbert Frei und Sybille Steinbacher, ISBN 3-89244-493-5.