Beschreibung
Die Geschichte eines besessenen Erfinders und rücksichtslosen Unternehmers im Frankreich der 1920er Jahre, zu der Soupaults Großonkel Louis Renault als Vorbild diente. Mit genauen Beobachtungen und prägnanten Details schildert Philippe Soupault die Karriere des Automobilkönigs Lucien Gavard, die gesellschaftlichen Verhältnisse der 1920er Jahre und das flotte Leben der Pariser Bourgeoisie zwischen Pferderennen und Gartenfesten. Nur die streikenden Arbeiter der Gavard'schen Fabriken und der schwarze amerikanische Tenor Putnam bringen eine unzulässige Verunsicherung in dieses großbürgerliche Dasein. Die französische Originalausgabe erschien 1929. Von Ré Soupault übersetzt, erscheint dieser Roman zum ersten Mal in deutscher Sprache.
Autorenportrait
Philippe Soupault wurde am 2. August 1897 in Chaville bei Paris geboren. Über Guillaume Apollinaire lernte er 1917 André Breton kennen. Zusammen mit André Breton und Louis Aragon war er Initiator der surrealistischen Bewegung, entzog sich jedoch schon bald deren Gruppenzwang, um eigene Wege zu gehen. Er wurde Verleger und Herausgeber von Zeitschriften. In den dreißiger und vierziger Jahren arbeitete Soupault als Journalist, später war er UNESCO-Beauftragter und Radio-Produzent. Am 12. März 1990 starb er zweiundneunzigjährig in Paris. Seit 1981 publiziert der Verlag eine Soupault-Werkausgabe.