Beschreibung
Alexandre Kojève sagt über die Philosophie von Hegel, diese führe in letzterKonsequenz zu einem "Ende der Geschichte", an dem die "Figur des Weisen"erscheint. Martin Heidegger sagt über das Denken von Nietzsche, dasses das "Ende der Metaphysik" erreicht und verlegt die Beantwortung derFrage nach dem Sein in einen Bereich, den man "Poetik des Seins" nennenkann. Beide wegweisenden Interpretationen führen zu einem metaphorischenHaltepunkt * jeweils ist die Rede von einem "Ende" * über den die Logik derArgumentation hinauszeigt: die Figur des Weisen und die Poetik des Seinsgehen aus der Immanenz der Philosophie als neue Denkmöglichkeiten hervor.Der Weise ist das wandelnde Paradox der Philosophie, die dichterischeSprache ist die von ihr beneidete Konkurrenz. Die Situation der Geschlossenheitzwingt zu einem Abtasten der Grenzen. Was sagt die Philosophie überihre (unsere) Situation?
Autorenportrait
Günther Rösch (*1960) lebt in Berlin. Er ist Herausgeber der deutschsprachigenAusgabe von "Tausend Plateaus" (G. Deleuze / F. Guattari), sowie der 5"Hermes"-Bände von Michel Serres.
Inhalt
EinleitungI. Kojève und Hegel: Über Unruhe und Weisheit1. Die Ausgangssituation: die Erfahrung der Existenz2. Die Aufgabe, mit der Philosophie zu überzeugen3. Der Schlusspunkt der Geschichte: die Figur des WeisenII. Heideggers Lektüre von Nietzsches „Der Wille zur Macht“1. Die Ausgangssituation des Nihilismus2. Die Erkenntnis vom Willen zur Macht und die Frage nach dem Sein3. Die dionysische Philosophie von Nietzsche und die Poetik des Seins von HeideggerLiteratur