0

Arabische Literatur, postmodern

Neuwirth, Angelika / Pflitsch, Andreas / Winckler, Barbara
Erschienen am 01.01.2004, Auflage: 1. Auflage
CHF 32,50
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783883777665
Sprache: Deutsch
Umfang: 408

Beschreibung

Der Band "Arabische Literatur, postmodern" stellt die zeitgenössische Literatur der arabischen Welt vor. Dabei ist den Herausgebern vor allem daran gelegen, diese Literatur aus ihrem europäisch-westlichen Rezeptionskontext herauszuholen, der sich vor allem an einer behaupteten Exotik orientiert. Das pittoreske Element, bei dem Armut und Rückständigkeit beim westlichen Leser Mitgefühl und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten und deren vorgeblichen Einfachheit wecken sollen, bestimmen Auswahl und Ausstattung der auf dem europäischen Buchmarkt präsenten arabischen Werke. Diese Exotisierung der modernen arabischen Literatur wird deren Vielfalt und Qualität nicht gerecht und verhindert zudem einen kulturellen Austausch: Wenn die literarische Auseinandersetzung der arabischen Kultur mit der Moderne nicht wahrgenommen wird und wenn die vielstimmigen Reaktionen auf die Prozesse der Globalisierung nicht vernehmbar gemacht werden, bleibt der immer wieder geforderte Dialog unausgeglichen und damit chancenlos. "Arabische Literatur, postmodern" stellt eine außereuropäische Literatur vor, die auf Augenhöhe mit anderen Weltliteraturen unserer Gegenwart reflektiert und sich mit ihrer Brüchigkeit und Vielfalt, mit ihren Risiken und Wirkungen auseinandersetzt, ohne dabei ihre eigenen Traditionen zu verleugnen oder zu vergessen.

Autorenportrait

Angelika Neuwirth, ist eine deutsche Geistes- und Kulturwissenschaftlerin. 1972 Promotion, 1977 Habilitation. Dozenturen in Amman und Kairo. 1994-1999 Direktorin des Orient-Instituts der DMG in Beirut und Istanbul. Seit 1991 Professorin für Arabistik an der FU Berlin.

Inhalt

Inhalt KAPITEL I EINLEITUNG INES KAPPERT Postmoderne. Facetten einer Denkfigur ANDREAS PFLITSCH Das Ende der Illusionen. Zur arabischen Postmoderne KAPITEL II ERINNERUNG STEFAN WEIDNER Kulturtechnik als Post-Décadence. Der arabische Dichter Adunis ANDREAS PFLITSCH Bernsteintage und Safranerde. Edwar al-Kharrat erinnert sich und schreibt eine Autobiographie, die keine sein will SONJA MEJCHER-ATASSI Über die Notwendigkeit, die Gegenwart zu schreiben. Elias Khuri und die 'Geburt des Romans' im Libanon ANGELIKA NEUWIRTH Auf der Suche nach dem Tor zur Hölle. Rashial-Da?if und die kulturellen Tabus seiner Gesellschaft SUSANNE ENDERWITZ Erinnerungen für die Zukunft: ?Abd al-Rahman Munif STEPHAN GUTH Authentisierung contra sadatsche Öffnungspolitik. Gamal al-Ghitani und "Das Buch der Schicksale" ANDREA HAIST "Diese Realität ist fürchterlich". Sun?allah Ibrahims Ägypten zwischen medialer Selbstdarstellung und erlebter Alltagsrealität ANGELIKA NEUWIRTH Hebräische Bibel und Arabische Dichtung. Mahmud Darwish und seine Rückgewinnung Palästinas als Heimat aus Worten ANGELIKA NEUWIRTH Traditionen und Gegentraditionen im Land der Bibel. Emil Habibis Versuch einer Entmythisierung von Geschichte ULRIKE STEHLI-WERBECK Der Poet der arabischen Kurzgeschichte: Zakariyya Tamir KAPITEL III ORTSPOLYGAMIE ANDREAS PFLITSCH Einleitung REGINA KEIL-SAGAWE "Von Orient zu Okzident ein Lichtreflex". Die Spiegelwelten des Habib Tengour CHRISTIAN SZYSKA Die Lesart der Ruinen. Verdrängte Erinnerung und multiple Identität bei Sélim Nassib ANDREAS PFLITSCH Britisch-libanesische Identitätstäuschungen. Tony Hanania und eine Krankheit namens Heimweh SONJA MEJCHER-ATASSI Das verbotene Paradies. Wie Etel Adnan lernte, auf Arabisch zu malen HARTMUT FÄHNDRICH Die Wüste als Heimat und Metapher. Gedanken zum Romanwerk des Tuareg-Schriftstellers Ibrahim al-Koni SIBYLLE KRAINICK Zu Hause im Exil. Der irakische Autor ?Abd al-Qadir al-Djanabi. Ein west-östlicher Bildungsroman KAPITEL IV GESCHLECHTERTRANSGRESSIONEN BARBARA WINCKLER Einleitung ROLAND SPILLER Geschlechterwechsel zwischen Utopie und Heterotopie. Tahar Ben Jellouns "Sohn ihres Vaters" und "Die Nacht der Unschuld" BARBARA WINCKLER Androgynie als Metapher. Huda Barakat und "Der Stein des Lachens" DORIS RUHE Transgression als Programm. Zu Rachid Boudjedras Romanen BARBARA WINCKLER Vom Schreiben in der 'Feindessprache'. Assia Djebar und die verschütteten Stimmen der algerischen Geschichte ÖZKAN EZLI Transgressionen oder die Logik des Körpers. Muhammad Shukris literarisches Werk als postmoderne Konstellation MONIKA MOSTER-EICHBERGER Ein neuer Krieg um Troja. Vénus Khoury-Ghata über Sexualität und Krieg VERENA KLEMM Jenseits der Autobiographie. Ein Ich im Zeichen der Dekonstruktion: ?Aliya Mamduhs Roman "Mottenkugeln" KAPITEL V ANHANG Personenindex Über die Autoren