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Der Bildungstrieb der Stoffe

Schalansky, Judith
Erschienen am 01.03.2014
CHF 86,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783882219364
Sprache: Deutsch
Umfang: 114
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Schwebende, organische Farbtriebe wandern über das Papier, erblühen zu berauschenden psychedelischen Mustern in erstaunlich intensiven Tönen. Als >Bilder, die sich selbst malen< wurden die hier erstmals in Buchform veröffentlichten Farbexperimente des >Dr. Gift< weltbekannt. Die >RungeBilder< sind früheste Beispiele der heute auch im ChemieUnterricht verwendeten Papierchromatographie. Runge, auf den einige bedeutende chemikalische Entdeckungen, darunter das >Quecksilber-Herz< zurückgehen, untersuchte die farblichen Reaktionen beim Kontakt unterschiedlicher chemischer Stoffe wie Ammoniak, Eisen- oder Kupferoxyd. Ergebnis dieser Experimente sind faszinierende Farbexplosionen, die er unter dem Titel Der Bildungstrieb der Stoffe in Musterbüchern zusammenfasste. Diese in erster Linie aus naturwissenschaftlichem Interesse geführten Experimente zeugen von einem ästhetischen Willen, der die Avantgarden des 20. Jahrhunderts vorwegnimmt.

Autorenportrait

Friedlieb Ferdinand Runge, geboren 1794 als Sohn eines Pastors in Hamburg, war von 1810 bis 1816 Apothekerlehrling in Lübeck, bevor er ein Studium der Medizin und Chemie in Berlin, Göttingen und Jena absolvierte. 1822 promovierte er mit einer Arbeit über die wirtschaftliche Bedeutung des Indigo, ab 1828 war er Professor für Technologie  in Breslau und wechselte 1832 auf eine Stelle als Industriechemiker nach Oranienburg, wo er 1867 starb. Seit 1994 wird ein nach ihm benannter Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung verliehen. Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.

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