Beschreibung
Eugen Böhm Ritter von Bawerk (1851-1914), zwischen 1895 und 1904 mehrmals Finanzminister der Donaumonarchie, lehrte ab 1904 an der Universität Wien. Die achtziger Jahre gelten als die fruchtbarste Periode im wissenschaftlichen Schaffen Böhm-Bawerks. 1884 erscheint als erster Teil seines Hauptwerkes 'Kapital und Kapitalzins', die monumentale 'Geschichte und Kritik der Kapitalzins-Theorien', die auch international breite Anerkennung findet. Seine eigene Kapital- und Zinstheorie veröffentlicht Böhm-Bawerk 1889: die 'Positive Theorie des Kapitales' - ein Werk, das 'gerade indem es im Detail umstrittener ist, bis heute durch theoretische Innovationen nachwirkt' (Bertram Schofeld). Böhm-Bawerks Name ist eng verknüpft mit der österreichischen Kapitaltheorie; seine Schriften übten erhebliche Wirkung auf seine Zeitgenossen aus. Seine Kapital- und Zinstheorie hat lebhafte wissenschaftliche Diskussionen ausgelöst, doch seine Gesamtkonzeption wurde akzeptiert, seine Sichtweise der Kapital- und Zinstheorie als einer intertemporalen Werttheorie in den Bestand der neoklassischen Theorie aufgenommen.