Beschreibung
Wie hunderttausend andere junge Deutsche wurden die beiden Autorinnen noch in den letzten Kriegsmonaten zum Dienst in der Wehrmacht eingezogen. In ihren packenden, sehr lebendig, anschaulich und oft humorvollen Erinnerungen beschreiben sie ihren Kriegsdienst bei der Flak im Süden Berlins, die Umstände ihrer Entlassung, des gemeinsamen Entkommens aus der von der Roten Armee fast schon gänzlich eingeschlossenen Festung Berlin, die Flucht in den Norden vor den schnell vorrückenden Sowjets und dem Terror der Tiefflieger, das letzte Übersetzen über die Elbe bei Glückstadt, die dramatische Querung der britischen Front bei Stade, den mühsamen Fußmarsch durch die Heide und den Harz, marodierenden Fremdarbeitern und der Willkür US-amerikanischer Posten entgehend, zurück in die thüringische Heimat. Die unglaubliche Hilfsbereitschaft der deutschen Soldaten und der hungernden Landsleute werden in jenen unmittelbar nach Kriegsende ungefiltert verfassten Erinnerungen ebenso anschaulich geschildert wie die Schönheit der durchwanderten Landschaften und die Schrecken des Krieges und seine Verheerungen für die geschlagene Nation. Ein Abriss der Erfahrungen unter der US Besatzung sowie dem folgenden Terror und den Plünderungen durch die Sowjets im ländlichen Westthüringen runden das Werk ab, das in unbestechlicher Form den derzeit amtlich verbreiteten Mythos einer Befreiung für die allermeisten Deutschen als das entlarvt was er ist: eine in durchsichtiger Absicht fabrizierte Geschichtslüge. Als zeitgenössische Variante des Grimmelshausenschen Simplizissimus ruft dieses Gemeinschaftswerk jene traurige und gleichzeitig bestürzend faszinierende Erfahrung zurück, die von Millionen unserer Landsleute, Eltern und Großeltern, erlitten werden musste und die heute von einer bewusst verfälschenden offiziösen Erinnerungskultur unterdrückt und gezielt verdrängt wird.