Beschreibung
Woraus entwickeln Menschen ihr Selbstbewusstsein und welchen Anlass gibt es, seinen Erfahrungen zu trauen? Was hat sich in der heutigen Zeit so verändert, dass gewohnte Maßverhältnisse nicht mehr gelten? Was maßlos und undurchschaubar war, wird gewalttätig. Jede Zeit hat ihre authentischen Maßverhältnisse. Zwischen Innovationstempo und Raubbau besteht ein immer enger werdender Zusammenhang. Werden neue Maßverhältnisse für Menschen unbegreiflich, kommen sie in der Gegenwart zu spät an. Wem überlassen wir, über uns zu bestimmen und was ist am Politischen politisch? Diese Fragen treiben die beiden Autoren an.
Autorenportrait
Oskar Negt, geboren 1934, gilt als einer der bedeutendsten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Er studierte bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno und war von 1970 bis 2002 Professor für Soziologie in Hannover. Vor mehr als vierzig Jahren gründete er in Hannover die Glocksee-Schule. 2011 wurde Oskar Negt für sein politisches Engagement mit dem August-Bebel-Preis geehrt. Sein Werk erscheint im Steidl Verlag. Alexander Kluge, geboren 1932, ist Rechtsanwalt, Filmregisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller. Trotz seiner vielen Beschäftigungsfelder versteht sich Kluge hauptsächlich als literarischer Buchautor. Er kann auf eine über fünfzig Jahre lange Schaffenszeit zurückblicken, in der er sich auch als Theoretiker mit Narration und Filmanalyse beschäftigte. Er gilt als Doyen auf dem Gebiet der Filmtheorie. Kluge lebt in München. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören u.a. Lebensläufe, Schlachtenbeschreibung und Chronik der Gefühle. In Zusammenarbeit mit dem Sozialphilosophen Oskar Negt entstanden unter dem Haupttitel Der unterschätzte Mensch die Bücher Öffentlichkeit und Erfahrung, Geschichte und Eigensinn und Maßverhältnisse des Politischen.