Beschreibung
Johann Wolfgang Goethe ist von zentraler Bedeutung für das Architekturverständnis um 1800. Nicht nur weil sich die Beschäftigung mit Architektur wie ein roter Faden durch sein Leben zieht: Von den Umbauarbeiten des Elternhauses bis zur Diskussion über die Farbigkeit antiker Baukunst - er war an allem interessiert und hat zu allem etwas gesagt. Goethe war zudem ein kulturelles Gravitationszentrum. Künstler und Naturwissenschaftler, Architekten wie Architekturschriftsteller fühlten sich von ihm angezogen. Kein Traktat, keine Publikation über Architektur, die nicht persönlich vom Autor auf den Weg nach Weimar gebracht wurde. Er war kein Vertreter eines bestimmten Stils oder einer Auffassung; in ihm kulminieren alle Architekturströmungen seiner Zeit. Jahrzehnte der Auseinandersetzung mit Goethes Verhältnis zur Architektur haben trotzdem kein allgemeines Übersichtswerk, geschweige denn eine umfassende architekturtheoretische Betrachtung hervorgebracht. Mit dieser Arbeit liegt eine breit angelegte Untersuchung über Goethes Verhältnis zur Architektur vor. Es werden detailliert die facettenreichen Bezüge zur Architektur und Architekturtheorie aufgezeigt, in ihrer Komplexität gedeutet und die Spuren dieser Beschäftigung bis in die literarische Produktion hinein verfolgt.