Beschreibung
Für Ludwig Steinherr ist das Staunen die Voraussetzung für die Produktion von Gedichten - wie die Fähigkeit zum Erstaunen, die noch aus der Kindheit rührt, für die Kunstproduktion überhaupt. Mit 'Kometenjagd' wendet sich Steinherr wieder Themen aus Kunst und Wissenschaft zu, huldigt den Astronomen der Vergangenheit und begegnet dabei nicht selten Engeln und Dämonen. Viel ist von 'Jenseits', 'Zwischenreich' oder auch der 'Unterwelt' und "Feuertod' die Rede. In barocken Anspielungen lebt Nostradamus wieder auf und hält das Jüngste Gericht Einzug. Man begegnet einer ausgewählten Schar an Künstlern von Jackson Pollock über Eduard Manet bis Piero della Francesca und wird die ängstliche Spannung eines Vogeldaseins mitempfinden: 'Beim Füttern der Vögel//Hochempfindliche Granaten/ aus Federn und Furcht/ die beim geringsten Geräusch/ in die Luft fliegen - // Nach jeder Detonation/ stellen sie fest: Wir sind noch da!'
Autorenportrait
Ludwig Steinherr, geboren 1962 in München, studierte Philosophie und promovierte über Hegel und Quine. Er lebt als freier Schriftsteller in München. Für seine bisher zehn Gedichtbände erhielt Steinherr mehrere Auszeichnungen, so den Leonce-und-Lena-Förderpreis, den Evangelischen Buchpreis und den Hermann-Hesse-Förderpreis. Seit 2003 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine Gedichte wurden vielfach übersetzt.Zuletzt erschien von ihm in der Lyrikedition 2000 »Kometenjagd« (2009) und in England der zweisprachige Auswahlband »Before the Invention of Paradise« (Arc Publications, 2010).In der Lyrikedition 2000 von Ludwig Steinherr außerdem:»Fresko, vielfach übermalt« (2002) , »Hinter den Worten die Brandung« (2003), »Musikstunde bei Vermeer« (2004), »Die Hand im Feuer« (2005) und »Von Stirn zu Gestirn« (2007).
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