Beschreibung
Süddeutschland im 14. Jahrhundert. Die Pest wütet in Europa und rafft tausende Menschen dahin. Nicht zum ersten und schon gar nicht zum letzten Mal wird die jüdische Bevölkerung zum Sündenbock erklärt: Man macht sie für die Seuche verantwortlich und verfolgt sie gnadenlos, weil dies auch den politischen und wirtschaftlichen Interessen der Feudalherren dient. Auf diesen historischen Hintergrund entwickelt sich die Geschichte von Ariel, Sohn einer jüdischen Familie, und dem Weinbauernjungen Jürg, die sich in ihrer Kindheit anfreunden und als erwachsene Männer wieder zusammenfinden. Ariel ist der einzige seiner Familie, der die Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung überlebt, die schon vor Ausbruch der Pest stattfanden und die als Armleder-Aufstände in die Geschichte eingegangen sind. Als begabter Musiker schließt er sich einer Gruppe fahrenden Volks an, Musikern und Gauklern, die mit ihren Liedern und Kunststücken durch das Land ziehen. Dabei gibt der die Hoffnung nicht auf, nach dem Aufruhr zu einer jüdischen Gemeinde zurückzukehren. Am Schicksal Ariels schildert Ruth Weiss spannend und anschaulich das Leben der jüdischen Minderheit im ausgehenden Mittelalter und nimmt uns mit auf die Reise eines jüdischen Minnesängers.
Autorenportrait
Ruth Weiss wurde 1924 in Fürth geboren und musste während der Naziherrschaft mit ihrer Familie nach Südafrika emigrieren, wo sie später viele Jahre als Journalistin arbeitete und über die Epoche der Entkolonialisierung Afrikas, besonders die Befreiungsprozesse im südlichen Afrika, berichtete. In ihrem Ruhestand schreibt sie Romane, in denen es um die Geschichte des jüdischen Volkes und die Vorgänge auf dem afrikanischen Kontinent geht.