Beschreibung
Verwerfungen, Abwehrreaktionen, Dystopie, Verwüstung: Die Berliner Künstlerin Emma Adler hat im Rahmen ihres letztjährigen Stipendiums der ZF-Kunststiftung im Friedrichshafener Zeppelin Museums die Auswirkungen und Mechanismen von Verschwörungstheorien und Fake News unter der Dunstglocke von Pandemie und Populismus untersucht. Der Ausstellungstitel SIMULATOR [SIC!]NESS spielt auf die durch Täuschung der Sinnesorgane hervorgerufene Übelkeit an, wie sie durch den Aufenthalt in Simulatoren oder virtuellen Realitäten entstehen kann. An die Ästhetik von Videospielen anknüpfend simuliert und dekonstruiert Adler in multimedialen Rauminstallationen Versatzstücke und Szenarien aus dem Milieu der Verschwörungs-Infl uencer, Webvideoproduzenten und Internet-Warriors: Pseudogeröllwüsten fl ackern im grünen Licht unter dem Wummern eines Herzschlags, ein dysfunktionaler Gaming Chair ist auf einem Sandhaufen gestrandet, Betonfelder aus immer gleichen Modulen imitieren den Copy-Paste-Modus eines Computerspiels. Dabei entfaltet Adler kein Gegennarrativ, sondern fragt nach der Zuverlässigkeit von Wahrnehmung als Erkenntnisinstrument in einer digitalisierten Welt. Mit einem begleitenden Essay (deutsch/englisch) der Kuratorin Melina Mercer.