Beschreibung
Der Pinselstrich ist zu Ihrem Markenzeichen geworden. Ursula Jüngst selbst spricht von einer Pinseltaktung und dass der Farbduktus ihr eigentlicher Lebensrhythmus sei. Tatsächlich bestehen die Bilder der 1965 geborenen Ursula Jüngst mehr als andere aus Pinselstrichen und sind ein wahrer Farbrausch. Jüngst ist eine abstrakte Malerin, die mit gestischen Pinselstrichen ihre Farbsetzungen macht. Doch das Bild beginnt für sie schon früher, indem sie die Leinwand selbst bespannt und grundiert. Man kann die Bilder von Ursula Jüngst, die manchmal monumentale Ausmaße annehmen, durchaus mit Ereignissen oder Landschaften in Zusammenhang bringen. Sei es der Krieg in Syrien oder die üppige Vegetation in Spanien, wo sie einen Teil des Jahres verbringt. Denn Ursula Jüngst setzt sich einerseits direkt vor Ort mit dem Licht, den Energien und den Kräften der Natur auseinander und lässt die Farben zu Empfindungsträgern werden. Andererseits braucht sie die Ruhe ihres Ateliers in Nürnberg, wo sie studiert hat, um sich zu sammeln. Der Ortswechsel sei, so sagt sie, gut, um die Augen offen zu halten. Die Publikation stellt nicht nur neue Arbeiten der Künstlerin vor, sie zeigt auch, wo sie entstanden sind und im Detail, wie die verschiedenen Farben aufeinander reagieren. Zwischen den Werken, den Aufsätzen und Interviews, mittels derer man sich dem OEuvre der Künstlerin nähern kann, finden sich Kommentare der Malerin zu ihren Bildern: "Die Zikade singt ihr Mittagslied. Schrill. Kobaltblau beißt Rot. Die Sonne ist grell und heiß. Die Zeit scheint stehengeblieben, der Moment unendlich."