Beschreibung
Hat das 'Geschichtsfernsehen' mit seiner großen Zuschauergunst hinreichend Interesse und Aufmerksamkeit in der Geschichtswissenschaft gefunden, dass sie damit angemessen umgehen kann? Angemessen meint hier, ob in der Geschichtswissenschaft inzwischen die Instrumente vorhanden sind, die über die übliche quellenkritische Dimension hinausgehen. Der hier publizierte Dialog zeigt Unbehagen und Kritik, aber auch Verstehen auf Seiten der Historiker; das Ringen um Unterhaltsamkeit und Attraktivität, doch zugleich um Wissenschaftlichkeit im eigenen Medium auf Seiten der Fernsehredakteure. Und wie in einer guten Fernseh-Doku zieht dieser Band einen Spannungsbogen von der Geschichte der Fernseh-Doku bis zum >Historiker< am Set. Die hier schreibenden Historiker haben ihre jeweiligen Film- und Fernseherfahrungen, und die Autorinnen und Autoren vom Fernsehen wollen ihre akademische Sozialisation im aktuellen Berufsfeld keineswegs hinter sich lassen. So werden nebenbei nicht nur die bekannten Grenzen durch Format, Quote und Markt sichtbar, sondern auch die Grenzen einer Systematik der Geschichtswissenschaft, die sich mit nicht-textlichen Publikationsformen, die auch noch massenwirksam sind, schwer tut.
Autorenportrait
Thomas Fischer ist promovierter Historiker und Leiter der Redaktionsgruppe Bildung und Zeitgeschehen beim Fernsehen des Südwestrundfunks in Baden-Baden; unter seiner Veranantwortung entstanden zahlreiche Geschichtsdokumentationen (u.a.'Hitlers Eliten nach 1945' und '100 Deutsche Jahre'). Seit 2003 ist er Honorarprofessor an der Universität Konstanz.
Leseprobe
Leseprobe