Beschreibung
Harvey Cheyne ist der Erbe eines Millionenvermögens. Eines Tages fällt er von Bord eines Passagierdampfers und damit aus der verwöhnten Welt der Privilegierten in den rauen Kampf ums Dasein an Bord der We’re Here, eines Kabeljaufischers vor Neufundland. Wie Mowgli aus dem Dschungelbuch muss sich Kiplings unvergesslicher Held auf eine neue Umgebung einstellen – allerdings quasi über Nacht.
1907 erhielt Rudyard Kipling als erster englischsprachiger Autor den Nobelpreis für Literatur. In dem zehn Jahre zuvor entstandenen Roman Über Bord verarbeitet Kipling seine persönlichen Erfahrungen in den USA und seine zwingende Vorahnung, dass das kommende Jahrhundert ein amerikanisches sein würde. Der deutsche Schriftsteller Gisbert Haefs präsentiert in der marebibliothek Kipling und seinen Roman Über Bord als wichtigen Teil der Weltliteratur – schon Ezra Pound, James Joyce, Bertolt Brecht und Jorge Luis Borges haben sich vehement für diesen Autor engagiert. In englischen Zitatenlexika ist Kipling nach Shakespeare und der Bibel der Autor mit den meisten Einträgen. Haefs’ Neu-übersetzung und ausführlicher Eingangsessay enthält eine biographische und literarische Würdigung Kiplings, die das sträfliche Vorurteil von Kipling als hässlichem Imperialisten und harmlosem Kinderbuchautor glänzend widerlegt.
Autorenportrait
Rudyard Kipling gelangte mit seinen beiden Dschungelbüchern und dem Roman Kim zu Weltruhm und wurde vor genau hundert Jahren als erster Engländer mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Geboren 1865 als Sohn des englischen Kurators John Lockwood und dessen Frau Alice Macdonald in Bombay, schickten ihn seine Eltern auf eine Schule in England; danach kehrte Rudyard Kipling nach Indien zurück, wo er als Journalist und Schriftsteller arbeitete und bald zum beliebtesten und millionenfach gelesenen englischen Autor wurde. Er starb 1936 in London.
Gisbert Haefs, Jahrgang 1950, lebt in Bonn. Autor unter anderem von historischen Romanen wie Hannibal, Troja, Caesar, Krimis (Matzbach-Reihe) und als Übersetzer/Herausgeber zuständig zum Beispiel für Jorge Luis Borges und Georges Brassens.