Beschreibung
Zeit seines Lebens blickte Hans Jakubowski zurück auf die Jahre des Exils in Italien. Seine Eltern hatten ihn 1936 als Zehnjährigen dorthin gebracht, später folgten sie ihm selbst. Doch die erhoffte Sicherheit in Italien erwies sich für die jüdische Familie aus Berlin als trügerisch. 1943 mussten Mutter und Sohn in die Schweiz fliehen und den Vater in italienischer Internierung zurück lassen.
Hans Jakubowski hat vor seinem Tod im Jahre 2002 in Berlin intensiv die Suche nach dem Verbleib seines Vaters betrieben. Mit Hilfe aufbewahrter Briefe, mit Fotos und Dokumenten seiner Familie, in Gesprächen mit damaligen Freunden und schließlich mit der Niederschrift seines autobiografischen Berichtes rekonstruiert er Geschichte, klärt Vorgänge auf und findet Antworten. Dabei war es nie seine Absicht, Schuld zuzuweisen.
Zeitzeugnisse zum Exil einer jüdischen Familie in Italien sind in vergleichbarem Umfang nur selten erhalten geblieben. Dem kleinen Band über das Familienschicksal der Jakubowskis kommt daher allgemeines historisches Interesse zu.
Mit 45 Abbildungen und einem Nachwort des Berliner Historikers Dr. Klaus Voigt.
Autorenportrait
Hans Jakubowski, geb. 1926 in Berlin, Grundschule bis zur 3. Klasse in Berlin-Schöneberg. 1936 in die Emigration gezwungen. Bis 1938 Internat in Treviglio bei Mailand, ab 1938 bis 1943 Gymnasium in Mailand. Herbst 1943 Flucht in die Schweiz. 1948 Einreise in die USA, Militärdienst als technischer Übersetzer von 1948 bis 1951, danach als Zivilangestellter der US Army in Frankfurt am Main tätig. Ab 1954 Angestellter u.a. bei einer Agentur und einer Privatbank in New York.
Ab 1958 für eine New Yorker Firma in Deutschland tätig. 1961 Wiedereinbürgerung in Deutschland. Bis 1963 tätig als Exportkaufmann für Unternehmen in Freiburg und Berlin, einige Male für die Berliner Festwochen. 1969 Prüfung als Diplom-Kameralist. 1964 bis 1987 Sachbearbeiter im öffentlichen Dienst in Berlin.
Hans Jakubowski war seit 1965 verheiratet mit Rita Jakubowski. Er starb im Jahr 2002.