Beschreibung
In Sammlungen lässt sich die Vermischung von epistemischen und ökonomischen Praktiken besonders augenfällig nachvollziehen. Dies hängt unmittelbar mit der Materialität von Sammlungen zusammen: Sammeln verbindet die Produktion wissenschaftlicher Erkenntnis mit der Herstellung und Zirkulation von Dingen - Dingen, die vielen Welten angehören und von denen die wissenschaftliche nur eine ist. Entgegen der üblichen Praxis werden ökonomische Prozesse in den elf Beiträgen dieses Bandes nicht als Randerscheinung, als Kontext oder Fußnote von Wissensdingen und Sammlungen begriffen, sondern als wichtiges Konstitutionsmerkmal. Was kosten wissenschaftliche Dinge und was sind sie wert? Welche Facetten von Wissenschaft und ihrer materiellen Kultur werden sichtbar, denkt man Sammlungen und Ökonomien als einander bedingend? Diesen Fragen widmet sich der vorliegende Band aus historischer Perspektive. Die in den Fallbeispielen sichtbar werdenden Sammlungsökonomien umfassen ein breites Spektrum, das von monetären Aspekten, Logistik und Infrastruktur bis hin zu Fragen von epistemischen und politischen Wertzuschreibungen reicht. Zusatztext