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Leben und Reisen im tropischen Regenwald

Erlebnisse und Erfahrungen während eines 43jährigen Aufenthalts in Holländisch-G

Hoffmann (Dr.), Lars /
Erschienen am 01.02.2008, Auflage: 1. Auflage
CHF 32,00
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865398017
Sprache: Deutsch
Umfang: 736
Einband: Gebunden

Beschreibung

Berichte über ferne Länder und Kontinente können auch eine Art autobiographischen Rückblick auf ein ganzes Leben darstellen. Genau dies findet man in den Aufzeichnungen August Kapplers, der fast 50 Jahre in der holländischen südamerikanischen Kolonie Guayana, dem heutigen Surinam, verbrachte. Im Jahr 1846 erhielt er von Seiten der holländischen Kolonialverwaltung die Erlaubnis, sich am Hauptfluss Surinams, dem Maroni, niederzulassen. Dort gründete er das nach seiner Jugendfreundin und späteren Ehefrau benannte Landgut Albina, das sich im Lauf der Zeit zu einer Kleinstadt entwickelte. Kappler betrieb in dieser Zeit einen erfolgreiche Holz- und Naturalhandel, was Grundlage für seinen Wohlstand wurde. In all den Jahren widmete er sich aber auch seinen naturkundlichen Interessen, sammelte gezielt unbekannte Insekten- und Pflanzenarten, um später die Ergebnisse auch dieser Arbeit zu publizieren. Da er seine neue Heimat Surinam aufgrund dieser Forschungen sehr gut kannte, leitete er im Auftrag der Kolonialverwaltung wiederholt auch Expeditionen und Entdeckungsreisen. Im Jahr 1876 kauften die Holländer von August Kappler die Stadt Albina zurück, die nunmehr auch eine gewisse strategische Bedeutung besaß. Allerdings setzte man ihn als Distriktverwalter ein, da er zum einen die Gegend sehr gut kannte und zum anderen mit der ansässigen Bevölkerung in bestem Einvernehmen lebte. Warum Kappler im Jahr 1879 in seine deutsche Heimat zurückkehrte, ist nicht ganz klar. Sicherlich war sein Wirkungskreis durch die Übernahme Albinas ein wenig eingeschränkt, doch lohnte sich für ihn der Verkauf in wirtschaftlicher Hinsicht sehr. In sein Werk ließ Kappler neben Ereignisberichten aber auch immer wieder Erzählungen über seine naturkundlichen Entdeckungen im tropischen Regenwald einfließen, wodurch er sich sowohl als Botaniker als auch als Zoologe eine Namen machen konnte. Sein hier vorgelegtes Buch wird damit zu einer Mischung aus Reiseberichten und einer autobiographischen Darstellung, die uns einen Mann vor Augen führt, der es Widerständen und Niederlagen zum Trotz durch Fleiß und anstrengende Arbeit zu etwas brachte - ein Erfolg jedoch, den ihm seine deutsche Heimat nicht ermöglicht hätte.Ein ganzes Leben in den Tropen.

Autorenportrait

August Kappler wurde am 11. November 1815 in Mannheim geboren und stammte aus einfachen Verhältnissen. Ähnlich wie in unseren Tagen, in denen viele Menschen Deutschland den Rücken kehren, weil hier die Pfründe offenbar verteilt sind und man für das eigene Vorankommen oder auch für das seiner Kinder keine echte Perspektive mehr sieht, stellte Kappler fest, dass ihm seine 1815 im Wiener Kongress neu geordnete Heimat keine echten Möglichkeiten dazu bot, aus seinem Leben etwas zu machen. Als Alternative jedoch konnte man auswandern, wobei das Europa jener Jahre durchaus offene Grenzen bereithielt. So trat er 1836 in den holländischen Militärdienst ein, den er sechs Jahre lang in der Kolonie Holländisch-Guayna, dem heutigen Staat Surinam im nordwestlichen Südamerika ableistete. Danach kehrte er für kurze Zeit nach Stuttgart zurück, fand sich jedoch in den Erwartungen an seine Heimat so sehr enttäuscht, dass er bereits im Jahr 1843 erneut nach Surinam aufbrach und trat der Kolonialverwaltung Surinams bei. Dort arbeitete sich Kappler im Lauf der Zeit weit empor und hatte so großen wirtschaftlichen Erfolg, dass er seine eigene Stadt gründen konnte. 1879 kehrte er in seine deutsche Heimat zurück, wo er 1887 starb.

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