Beschreibung
In der gegenwärtigen Situation einer Gesellschaft im Übergang müssen auch die geliebtesten und heiligsten Vorstellungen durcheinander gewirbelt werden, damit wir uns von der Idolatrie der Vorstellungen und Begriffe befreien können, was aber keineswegs bedeutet, dass diese nicht gebildet werden müssten; im Gegenteil: Die Diskurse müssen ausgebildet werden, und dies nicht ohne dass in sie der letzte Ernst hinein gegeben wäre. Erst dadurch, im vielfältigen Agon differenter, teils konkurrierender, teils kommunizierender Gegenwarten, entsteht jene Reibung, in der sich Nutzloses und Notwendiges scheidet und sich in der zurücknehmenden Kraft der Décadence die zukunftgestaltenden Umwertungen herausstellen können. Die Veranstaltungen des Nietzsche-Forums München finden hierin ihre Aufgabe und ihren Zweck.
Autorenportrait
Beatrix Vogel, geboren 1945 in Limburg/Lahn, hat katholische und evangelische Theologie, Psychologie, Philosophie, und Wissenschaftstheorie studiert und promovierte mit einer Studie zum wissenschaftstheoretischen Verständnis innovativer Psychotherapieformen. Seit 1985 Arbeit an verschiedenen Forschungsprojekten der Sozialmedizin. Beatrix Vogel ist wissenschaftliche Lektorin und Publizistin. Seit 1987 ist sie Leiterin des Nietzsche-Forums München.