Beschreibung
"Das Problem beim Blasen ist immer: Macht man es richtig, wird man geil und will ficken. Und nur zu blasen, ist langweilig. Macht man es normal, ist es nur langweilig. Deswegen übe ich dabei das Einmaleins im Kopf, manchmal liste ich alle britischen Könige seit 1066 auf oder stelle mir vor, dass jemand ein Gedicht von Sylvia Plath auf den Bauch tätowiert hat." Eine verrückte Familie in England und Chaos in Berlin: Jacinta hat einen transsexuellen ehemaligen Stiefvater, eine behinderte Mutter, einen kleinen Sohn. Vor ihrem Exmann flüchtete sie ins Frauenhaus, und gerade hat sie ihr geliebter Freund verlassen. Seither sammelt Jacinta Ficktermine mit schönen Penissen. Darunter ist der effiziente deutsche Mann, der gleichzeitig mit dem Fuß die Tür zuschiebt und mit der Hand die Kondompackung aufreißt - so unromantisch, dass es schon fast wieder romantisch ist. Sie beschreibt den ungeschönten Alltag alleinerziehender Frauen, die Tapferkeit bleicher dünner Teenie-Mütter und die selbstzufriedenen Sozialarbeiterinnen im Frauenhaus. Was für ein wunderschön beschissenes Leben. Explizit und authentisch, mit Tempo und Pointe.
Autorenportrait
Jacinta Nandi wurde 1980 in Ost-London geboren und kam mit zwanzig nach Berlin. Sie schreibt für die taz die Kolumne "Die gute Ausländerin" und den Blog "Riotmama" sowie als Amok-Mama einen Blog für das englischsprachige Stadtmagazin Exberliner. Jacinta Nandi ist Mitglied der Lesebühne Rakete 2000.