Beschreibung
Identitätspolitik - Gerechtigkeit oder Spaltung? Ob die Betonung einer bestimmten Identität der richtige Weg ist, um marginalisierten Gruppen zu gleichberechtigter Wahrnehmung zu verhelfen oder dies im Gegenteil gerade zu einer noch stärkeren Ungleichheit führen muss, ist eine der zentralen Fragen unserer Zeit. Während Paula-Irene Villa Braslavsky dafür plädiert, benachteiligten Identitätsgruppen die eingeforderte Anerkennung zukommen zu lassen, indem sie im politischen Raum sichtbar und hörbar werden, und so erst die Grundlage für eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, sieht Bernd Stegemann die Gefahr einer immer stärker werdenden Feindschaft dieser Gruppen innerhalb unserer Gesellschaft: So plädiert er für einen dringend notwendigen neuen Universalismus, um die Gesellschaft wieder an das Einigende zu erinnern, anstatt die Differenzen noch weiter zu verstärken. Wer sich eine kritische und fundierte Meinung zu den drängenden Fragen unserer Zeit bilden will, kommt an dieser Reihe nicht vorbei.
Autorenportrait
Dr. Lea Mara Eßer studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Politologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit der Sprachphilosophie Walter Benjamins. Während des gesamten Studiums wirkte sie an zahlreichen Theaterstücken mit, die u.a. am Staatstheater Dresden, den Sophiensælen Berlin und dem Mousonturm in Frankfurt am Main Premiere feierten. 2019 erhielt sie den Eos-Preis für philosophische Essayistik für einen Text zu Kierkegaards Authentizitätsbegriff. Sie promovierte am Frankfurter Institut für Sozialphilosophie zu Arendts Begriff des Guten ("Vom Schweigen des Guten. Hannah Arendts Theorie der Menschlichkeit").