Beschreibung
Der Umgang mit Dialekten, Soziolekten, Akzenten und conlanguages bei der audiovisuellen Übersetzung (AVÜ) ist eine Herausforderung, der sich Übersetzer:innen häufig stellen müssen, da solche sprachlichen Markierungen in fiktionalen Werken sehr häufig und effektiv als Mittel der Charakterisierung eingesetzt werden.
Die soziolinguistische Analyse der Originalversion der ersten Staffel von HBOs populärer Fantasy-TV-Serie „Game of Thrones“ (2011) iunterteilt die Englisch-Sprecher:innen aus den verschiedenen Adelshäusern und Gesellschafts- schichten, basierend auf den Sprachvarietäten, die sie sprechen, in vier Gruppen. In den darauffolgenden translationswissenschaftlichen Analysen der deutschen Synchronfassung, der interlingualen deutschen Untertitelung und der intralingualen englischen Untertitelung für Gehörlose und Hörgeschädigte wird untersucht, wie bei den verschiedenen Formen der AVÜ mit den charakterisierenden sprachlichen Merkmalen des Originaltons und der eigens für die Serie kreierten Sprache „Dothraki“ umgegangen worden ist. Wurden beispielsweise die diatopischen Merkmale des House of Stark, die diastratischen Unterschiede zwischen Adeligen und Bürger:innen oder die fremd anmutenden Akzente der Essosi-Charaktere bei der AVÜ indirekt repräsentiert, abgeschwächt oder gar gänzlich nivelliert?
All das sowie viele Hintergrundinformationen zur Definition und Unterscheidung von Sprachvarietäten, zur Geschichte der AVÜ und den Arbeitsabläufen bei der Synchronisation und Untertitelung erfahren Sie hier, in „Sprachvarietäten in der audiovisuellen Übersetzung – Das Fallbeispiel Game of Thrones“.