Beschreibung
Dass die große Mehrheit der deutschen Pastoren 1933 die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begrüßte, ist bekannt. Auch, dass es einige gab, die sich den Zielen des neuen Regimes in den Weg stellten. Der Pfarrer Johannes Schwartzkopff jedoch war weder Mitläufer noch ein typischer Widerstandskämpfer. Und doch wirkte er wie Sand im Getriebe einer tödlichen Maschinerie. War er in seinen ersten Amtsjahren vor allem um die Wiederbelebung eines aktiven Gemeindelebens und religiösen Bewusstseins in seiner Mecklenburger Pfarrei bemüht, so schien schließlich die Unterstützung verfolgter Juden und Christen jüdischer Herkunft in Berlin die logische Konsequenz seiner karitativen Arbeit. Abseits von verurteilender oder heroisierender Darstellung, versucht diese Kurzbiografie durch Auswertung von Akten und Zeitzeugenaussagen den Motiven und Überzeugungen eines ernsten und religiösen Menschen auf den Grund zu gehen, der gemeinsam mit seiner Frau mehreren Juden das Leben rettete und so eine kleine Feste der Humanität in dunklen Zeiten bildete.
Autorenportrait
Jonas Friedemann Herms, geb. 1986, legte sein Abitur an der Jüdischen Schule zu Berlin ab. Darauf folgte ein Freiwilligendienst in Haifa, Israel. Von 2007 - 2012 studierte er Philosophie und Neuere Deutsche Literaturwissenschaften an der Humboldt-Universität. Nebenbei engagiert er sich in der politischen Bildungsarbeit.