Beschreibung
Die Corona-Pandemie stellt nicht nur Gesellschaft und Politik vor neue Probleme und Herausforderungen (und vielleicht auch Chancen). Sie fordert auch die Kommunikationswissenschaft heraus, weil sie die Kommunikation in der Gesellschaft gründlich verändert: Das Medienangebot im Jahr 2020 wurde seit dem Frühjahr von einem Thema weitgehend dominiert, mit dem weder Medienmachende noch -rezipient:innen bis dahin Erfahrungen hatten. Dabei kommt der Information über Infektionsgeschehen und Gegenmaßnahmen plötzlich zentrale Bedeutung zu für die Bewältigung der Krise, die sich zudem zu einer multiplen Krise entwickelt hat: neben dem Gesundheitssystem sind mindestens auch Wirtschaft, Politik und das Sozialsystem betroffen. Das Buch stellt Ergebnisse einer vierwelligen Panelbefragung aus dem Jahr 2020 vor, in der zu vier Zeitpunkten repräsentativ untersucht wurde, wie einerseits die deutsche Bevölkerung die multiple Krise wahrnimmt, welche Emotionen und Einstellungen sie entwickelt und wie sie in ihrem Handeln damit umgeht. Andererseits wird analysiert, wie die Bevölkerung die Berichterstattung der Medien genutzt, wahrgenommen und bewertet hat. Ein Schwerpunkt liegt auf der politischen Kommunikation über die Krisen, besonders auf den Erwartungen an die Weiterentwicklung der Gesellschaft nach der Pandemie. Insgesamt machen die Befunde Hoffnung: Es finden sich mehr Hinweise auf einen stabilen Zusammenhalt der Gesellschaft als auf eine Spaltung. Kritik wird vor allem sichtbar in Bezug auf den Umgang von Politik und Medien mit den sozialen Aspekten der Krise.