Beschreibung
Die vorliegende Dissertation rückt das Spannungsverhältnis von Körper und Medium in den Fokus, welche, speziell mit dem Aufkommen des Web 2.0 und der Sozialen Medien, zum konnektiven Ansatzpunkt des jeweils anderen geworden sind. Der Körper des Users spielt hier nicht mehr nur vor, sondern auch auf dem Bildschirm eine entscheidende Rolle. Ausgehend von der Grundannahme, dass alle Menschen einen Körper besitzen, dass alles, was dieser Körper bewusst wahrnimmt medial vermittelt ist und dass jedes Medium wiederum auf eben diesen Körper abzielt, gilt es nicht nur die Wesensähnlichkeit von Körper und Medium zu beschreiben, sondern gleichzeitig auch, Medialität selbst von einer leibkörperlichen Basis her zu denken. Hierfür wird eine Dreiteilung medial-induzierter und leiblich-gespürter Körperlichkeit in einen Offline-, einen Online- und einen Onlife-Körper vorgenommen. Dadurch zeigt sich, dass derzeit eine Entwicklung stattfindet, bei der die ursprünglich distinkt gedachten Bereiche Körper und Medium zunehmend miteinander verschmelzen, wodurch es zu einer neuartigen Entstehung von Postkörpern bzw. Postmedien kommt. Perspektivgebender Operator ist hierbei der menschliche Körper und seine Funktion als Basis für formgebende und mediale Prozesse. Die Arbeit versteht sich darüber hinaus als Plädoyer für mehr Offenheit bezüglich der Grenze zwischen Offline und Online, bezüglich der essentiellen Bedeutung des Körpers sowie bezüglich einer (psycho)somatischen Medientheorie, deren Auswirkungen es mit unmittelbarem Fokus auf die Gesellschaft zu bestimmen gilt.