Beschreibung
Die hier in drei lebendigen Skizzen portraitierten Hamburgerinnen Charlotte Paulsen, Johanna Goldschmidt und Emilie Wüstenfeld gehörten zur frühen Frauenbewegung. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fühlten sie sich als 'Freisinnige', die die Autorität von Staat und Kirche in Frage stellten, die Konvention und Enge in Familie, Gesellschaft und Politik aufbrechen wollten. Sie setzten sich dafür ein, dass Frauen mehr am öffentlichen Leben teilhaben, aus der Privatheit der kleinen Familie heraustreten konnten. Neu war der Anspruch der Frauen, den weiten Bereich der Gesellschaft mitzugestalten, neu der Appell zur Einigung der Frauenwelt. In vielen Städten Deutschlands enstanden Frauenvereine, deren emanzipatorische Grundstimmung die gleiche war. In Hamburg gingen aus dem gemeinsamen Aufbruch drei Hauptrichtungen hervor, die den hier geschilderten Lebensläufen zugeordnet werden können. Dieses Engagement für Demokratie, sozialen Ausgleich und Bildung von Mädchen und Frauen galt damals als revolutionär. Die Leistungen der drei Hamburger Frauen wirken bis heute.
Der neue Band der Hamburgischen Lebensbilder zeichnet die Lebensläufe der drei bürgerlichen Reformerinnen nach und vermittelt einen plastischen Einblick in die politische und soziale Wirklichkeit Hamburgs vor 150 Jahren.
Ab dem hier angezeigten 16. Band erscheinen die 'Hamburgischen Lebensbilder' in der Edition Temmen. Auch die bisher erschienenen Bände über die Edition Temmen zu beziehen.