Beschreibung
Der Band ist ein Beitrag zur Erforschung der ersten Generation antifaschistischer österreichischer Romanliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Untersuchung der frühen Romane von I. Aichinger, M. Dor, E. Fried, G. Fritsch, F. Kain und H. Lebert zeigt, daß innerhalb des konservativen Kulturklimas der Nachkriegszeit in Österreich schon früh eine engagierte Literatur existierte, die eine offene Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit des Landes anstrebte. Die österreichische Literatur wird dabei im europäischen Kontext behandelt, wobei weltanschauliche Querverbindungen zur französischen Résistance-Philosophie und zur deutschen Gruppe 47 aufgezeigt werden. Die vergleichende Analyse geht den Fragen nach, wie die Pioniere der literarischen Vergangenheitsbewältigung das Phänomen Nationalsozialismus darstellten, auf welche Weise sie mit der Schwierigkeit des Erzählens nach der historischen Katastrophe umzugehen suchten, welche Themen und Motive ihrer Werke paradigmatisch für die Gegenwartsliteratur in Österreich wurden und welche Rolle die wenig erforschte antifaschistische Nachkriegsliteratur heute im österreichischen Literaturkanon spielt.