Beschreibung
Dieses letzte Buch Edward Saids, mit dem für ihn typischen Titel Kultur und Widerstand, ist unerwartet zu seinem Vermächtnis geworden, da Said Ende September 2003 seinem langjährigen Leukämieleiden erlegen ist. Edward W. Said, berühmt geworden durch seine epochale Studie >Orientalismus<, die von der Wahrnehmung des Orients durch die westliche Wissenschaft handelt, legt hier ein letztes Mal eine tour de force vor, in der er über so kontroverse Themen wie seine Identität als palästinensischer Araber, die Aussichten auf Befreiung und Versöhnung im Nahen Osten und die Wurzeln des internationalen Terrorismus spricht. Seine detaillierte Analyse des so genannten israelisch-palästinensischen Friedensprozesses macht deutlich, warum dieser immer wieder scheitern muss, solange nicht zwischen gleichwertigen Partnern, sondern zwischen einer Kolonialmacht und einem besetzten, unterworfenen Volk verhandelt wird. Sein Gesprächspartner, der Radiojournalist David Barsamian, ist inzwischen schon mit dem berühmten Chicagoer Journalisten Studs Terkel verglichen worden, der es seit über einem halben Jahrhundert zu seinem Markenzeichen gemacht hat, Geschichte zu schreiben, indem er nicht selbst spricht, sondern seine Gesprächspartner zu Wort kommen lässt. Edward Said erhält hier noch einmal die Gelegenheit, seine von einem aufgeklärten Humanismus geprägte Vision einer säkularen, demokratischen Zukunft für den Nahen Osten und überall auf der Welt darzulegen.
Autorenportrait
Edward W. Said wurde am 1. November 1935 in Jerusalem, Palästina, geboren und besuchte dort und in Kairo die Schule. Er absolvierte ein Bachelorstudium in Princeton und erhielt seinen Magister- und Doktorgrad in Harvard. Er war Universitätsprofessor an der Columbia University in New York. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter >Orientalism<, >The Question of Palestine<, Culture and Imperialism<, The Politics of Dispossession<, The End of the Peace Process<, >Parallels and Paradoxes: Explorations in Music and Society< (zusammen mit Daniel Barenboim) und >Freud and the Non-European<. (Für deutsche Übersetzungen dieser Bücher siehe Auswahlbibliografie.) Er schrieb regelmässig für die in Kairo erscheinende Zeitung Al-Ahram Weekly. Im Jahr 2000 gewann seine Autobiografie >Out of Place< den Sachbuchpreis der renommierten Zeitschrift New Yorker. 2001 erhielt Said für sein Lebenswerk den Literaturpreis der Lannan Foundation. Edward W. Said starb am 25. September 2003 an Leukämie. David Barsamian ist Gründer und Direktor des Radiosenders Alternative Radio in Boulder, Colorado. Zu seinen jüngsten Büchern gehören die Werke >The Decline and Fall of Public Broadcasting<, >Propaganda and the Public Mind: Conversations with Noam Chomsky<, >Eqbal Ahmad: Confronting Empire<, >The Checkbook and the Cruise Missile: Conversations with Arundhati Roy<, die alle bei South End Press erschienen, sowie >Imperial Ambitions. Conversations on the Post-9/11 World< (zusammen mit Noam Chomsky). Zuvor hat er u.a. die Bücher >The Pen and the Sword< (eine Sammlung von Interviews mit Edward Said) und eine Reihe von Interviewbüchern mit Noam Chomsky veröffentlicht, darunter >The Common Good, Class Warfare< (deutsch: >Haben und Nichthaben<, Philo Verlag 1998), >Chronicles of Dissent und What Uncle Sam Really Wants< (deutsch: >Was Onkel Sam wirklich will<, Pendo 1993). Ausserdem schreibt er regelmässig für die Monatszeitschriften The Progressive und Z Magazine.